Zum: „Aufbruch zur Voll-Menschlichkeit“ (20)
Paradigmenwechsel: zum Homo amans
Montag, 13. Mai 2013
Wir Menschen haben schon einen weiten Entwicklungsweg hinter uns:
à Homo habilis („der fähige Mensch“)
à Homo faber (der Werkzeuge herstellende und damit hantierende Mensch)
à Homo errectus („der aufrechte Mensch“)
à Homo sapiens (der archaische „wissende Mensch“)
à Homo ludens („der spielende“, schöpferische Mensch)
à Homo sapiens sapiens (der moderne „wissende Mensch“)
à Homo nationalis (von „natio“: Abstammung oder Volksstamm)
à Homo civilis (von „civis“: der Mensch als ein Mitbürger und Landsmann)
à Homo familiaris (der Mensch als Mitglied einer Familie, als einem Familienbund zugehörig)
à Homo oeconomicus (der nach wirtschaftlichem Nutzen strebende und prinzipiell danach handelnde Mensch)
Heutzutage können wir noch einen Menschentypus dazu nennen:
à homo pecuniosus (von „pecunia“: Vermögen, Eigentum, Geld – es geht hier um Finanzen, Finanzmärkte, reale Macht der Geldinstitute)
Die Ankunft vom „Homo amans“ soll also einen von uns zu erwartenden Paradigmenwechsel darstellen.
Das würde besagen:
> Es würden sich die für unsere Zeit maßgebenden Auffassungs-, Denk- und Verhaltensmuster ändern.
> Die bisherigen und jetzigen würden den auf uns zukommenden weichen.
> Die zukünftigen würden – sowohl im privaten wie auch im öffentlichen Leben der Menschen – deren Platz einnehmen.
Am deutlichsten wäre dieser Wechsel am Verhältnis zwischen der Menschenwert-Beachtung einerseits und dem wirtschaftlichen sowie dem finanziellen Treiben andererseits sichtbar.
Was wäre der „treibende Motor“ dieser Entwicklung? Nach welcher Dynamik sollte sich das voll-ziehen?
Dieser Motor zündet sich in der kritisch-rational sich gründenden Ein-sicht in das Lieben als das für den „Homo sapiens“ schlechthin Zu-Wissende. Daraus er-gibt sich die genuin eigene Dynamik des Liebens.
Der Homo sapiens würde dann die Gestalt eines „Homo sapere-sapiens“ annehmen. Das heißt: Er würde nicht nur „wissen“ – er würde auch „wissen um sein Wissen“.
Sinn-Notizen
Zum: „Aufbruch zur Voll-Menschlichkeit“ (19)
Vom
Homo sapiens
zum
Homo amans
(Zur Evolution des menschlichen Verhaltens)
Donnerstag, 25. März 2013
1. Darwinismus
(in Stichworten)
> Evolutionslehre
> „… (früher für konstant gehaltenen) Arten“ („Umbildung der …“)
> „Entstehung neuer Arten“
> „Abänderung von Arten“
> „Überproduktion von Nachkommen“ („Ursache der Abänderung von Arten und der Entstehung neuer Arten“)
> „Konkurrenzkampf“ („Kampf ums Dasein“)
> „Selektion“ („der der Natur am besten angepassten Individuen“)
> „Höherentwicklung“
> „Entwicklungsgeschehen“
> „wissenschaftlich fundierte Theorie zur Deutung“ (des Entwicklungsgeschehens)
[Aus: dtv – Lexikon in 24 Bänden, Deutscher Taschenbuch Verlag, Gütersloh/München 2006, „Darwinismus“]
2. Der Gang zur Voll-Menschlichkeit
Die SINNphilosophie versteht sich selbst durchaus – unter anderem –als eine Theorie zur Deutung des Entwicklungsgeschehens. Sie ist dabei auch, und zwar ausdrücklich, dem wissenschaftlichen Verfahren und der wissenschaftlichen Fundierung verpflichtet.
Sie ist aber mitnichten dem Darwinismus verpflichtet.
Die oben aufgezählten Stichworte regen jedoch das SINNphilosophische Denken an und bieten ihm zahlreiche Kontrastierungs-Gelegenheiten.
a) Entstehung einer neuen Menschen-Art
„Homo sapiens“, der „wissende Mensch“ – so verstehen wir uns alle seit geraumer Zeit.
„Homo amans“, der „liebende Mensch“ – so in etwa könnten wir uns demnächst nennen.
Der Unterschied zwischen den beiden wäre dann, in der darwinistischen Sprache, tatsächlich als „Art-Unterschied“ zu deuten.
Im Gebrauch der SINNphilosophischen Terminologie hieße das allerdings anders. Es würde heißen:
Der Mensch ist und bleibt in seinem Ich-selbst Mensch, indem er sich zu seinem Selbst ent-wickelt – und im Zuge rational-kritisch fundierter Einsicht in die schlechthin geltende sinndimensionale Liebens-Dynamik zum Sich-selbst als SINN findet.
b) Abänderung unserer jetzigen Menschen-Art
Freitag, 26. April 2013
Die Abänderungs-These:
(1) Der Homo amans ent-steht im Geschehen vom Wesen-und-walten der eigenen Natur des Homo sapiens und aus ihr heraus.
(2) Das Geschehen vom Wesen-und-walten der menschlichen Natur ist in seinem Wesen ein „Entwicklungsgeschehen“.
(3) Der Entwicklungs-Schritt „vom Wissen zum Lieben“ voll-zieht sich, indem das Wissen als solches voll aufgeht, um im menschlichen Ich-selbst bei sich ganz anzukommen.
(4) Der evolutionelle Gang der menschlichen Entwicklung nimmt den revolutionellen Charakter an, wenn das Fortschreiten des Wissens im Menschen die Stufe er-reicht hat, vom Menschen geliebt zu werden.
Das Wissen wird vom Menschen geliebt, weil das Lieben als solches ihm als DAS Zu-Wissende sich-sagt.
(5) Hier ist etwas um-geschlagen. Dieses Wissen stellt nicht mehr das Gleiche wie jenes Wissen dar.
Die Ab-änderung der Natur-Art „homo sapiens“ zur Natur-Art „Homo amans“ folgt der Um-wandlung des Wissens zum Lieben im Evolutionsprozess des Menschen.
(6) Aus dem Sich-Sagen der geänderten Natur des Menschen (das heißt: aus dem Sinn-Sichsagen im Menschen) er-gibt sich das Sich-Sagen des menschlichen Verhaltens.
c) Selbst-Verwandlung
statt
„Selektion durch Anpassung“
„Natur des Menschen“ be-sagt nicht das Gleiche wie „die Natur“ (und betont im darwinistischen Sinne). Aus dieser Entgegensetzung resultiert die „natürliche“ Entgegensetzung der Selektion durch Anpassung im Lebensbereich der Pflanzen und Tiere, und der Selbst-Verwandlung innerhalb des menschlichen Lebens des Ich-selbst.
Das Entwicklungsgeschehen in den beiden Lebensbereichen verläuft in entgegengesetzten Richtungen:
(1) Die Pflanzen und die Tiere müssen sich den sich verändernden Lebensbedingungen anpassen – um zu überleben.
(2) Der Mensch muss das eigene Selbst verwandeln – um dem auf ihn zukommenden Wissen um das Menschliche seines Selbst zu ent-sprechen, und so Er-Selbst zu bleiben.
Sinn-Notizen
Zum: „Aufbruch zur Voll-Menschlichkeit“ (18)
Die ver-an-lassende Rolle des SINNdenkens
beim
Aufgehen der Menschlichkeit
Dienstag, 15. Januar 2013
Hier spielen mehrere konstitutive Strukturelemente ein stiftendes Zusammen-Spiel:
(1) Das Sich-denken der Sinn-Sach-Inhalte. (Vgl. dazu Notiz 17)
(2) Das schlechthinnige Bejahen.
(3) (Die Sentenz:) „Durch das schlechthinnige Bejahen im SINNtun erhält das Sichsagen der Sinn-Sach-Inhalte sein eigenes Sich(Dativ).“
Wie sieht dabei der „Ver-an-lassung“-Charakter vom SINNdenken aus?
„Derjenige, in dem (dasjenige, wo)“ das Denken überhaupt stattfindet, der Denkende, ist immer ein Ich-selbst.
> Dieses Ich-selbst kann die Inhalte des Sinnes „selber denken“ – dann haben wir es mit einem „Sinndenken“ zu tun.
> Es kann aber auch diese Inhalte „sich selbst denken lassen“ – dann findet in ihm eine „SINNdenkende“ Ver-an-lassung des Sich-denkens derselben statt.
Donnerstag, 17. Januar 2013
Worin liegt hier der entscheidende Unterschied? Er scheint das Verhältnis zwischen dem denkenden Ich-selbst und der zu denkenden Sache-selbst zu betreffen:
> Im ersten Fall spricht der Denkende die zu denkenden Inhalte selber an.
Inwieweit danach die sich-denkende Sache-selbst und inwieweit das Selbst des denkenden Ich-selbst dasjenige ist, was sich aus-spricht, muss in einer eigenen Betrachtung geklärt werden.
> Im zweiten Fall lässt sich der Denkende von den zum Sich-denken an-setzenden Inhalten-selbst an-sprechen.
Solche Inhalte sind von vornherein (weil schon in ihrer Natur) „Sinn-Sach-Inhalte“.
Samstag, 19. Januar 2013
Wie und woran lassen sich die Wahrhaftigkeit vom Angesprochen-werden sowie die Sachheit der ansprechenden Sinn-Inhalte erkennen?
Am Charakterzug „schlechthinniges Bejahen“. Das Ich-selbst wird von den Sinn-Inhalten auf die Art an-gesprochen, dass sie bei ihm aus sachlicher Einsicht ein diesen Inhalten ent-sprechendes, selbst-loses und uneingeschränktes Bejahen hervorrufen.
Das schlechthinnige Bejahen hat die Natur vom – wie es in der SINNphilosophie heißt – „verstehhaften Sinn-Verstehen“.
Zu den Besonderheiten desselben gehört es, dass der dabei in sachlicher Einsicht denk- und verstehensmäßig erfasste Sinn-Sach-Inhalt von sich aus in ein Tun übergeht. Das SINNdenken ist dann wahrhaftig, wenn es sich in seinem weiteren Vollzug als ein SINNtun er-weist.
Durch den Akt der schlechthinnigen Bejahung im SINNtun wird das betroffene Ich-selbst zu demjenigen, wem die Sinn-Sach-Inhalte sich-sagen.
Ihr Sich-sagen bekommt dadurch das eigene Sich(Dativ) – und das Ich-selbst wird zu einem konstitutiven Strukturelement des Sinn-Sichsagens.
Sinn-Notizen
Zum: „Aufbruch zur Voll-Menschlichkeit“ (17)
Das Aufgehen der Menschlichkeit
im Sich-denken der Sinn-Sach-Inhalte
Samstag, 12. Januar 2013
Indem die Sinn-Sach-Inhalte im SINNdenken eines Ich-selbst sich-denken, geht die Menschlichkeit von diesem Ich-selbst auf.
Indem die Sinn-Sach-Inhalte im SINNdenken innerhalb eines „WIR!-selbst“-Geschehens (Selbst-Begegnung, Selbst-Präsenz, Beziehungshaftigkeit) sich-denken, geht die Menschlichkeit von den an diesem Sich-denken beteiligten Ich-selbsten auf.
Zur inneren Natur eines solchen Aufgehens gehört es, dass dabei von vornherein die Vollgestaltigkeit des Menschlichen anvisiert wird.
Sinn-Notizen
Zum: „Aufbruch zur Voll-Menschlichkeit“ (16)
„Es läuft von selbst“
Freitag, 11. Januar 2013
Das ist ein Charakterzug vom Sich-sagen des Sinnes als solchen. Er ist in seiner Konkretisierung „WIR!-Sinn-Sichsagen“ sowie im Gang zur Voll-Menschlichkeit (als einer „WIR!-Sinn-Sichsagen“-Konkretisierung) wiederzufinden.
Im Moment, in dem der Sinn sich-sagt, „sieht man“, dass es sich um den Sinn selbst handelt, und zwar mit aller Evidenz. Man sieht ebenfalls, dass dies „von selbst“ geschieht.
Im Aufbruch und im Gang zur Voll-Menschlichkeit verhält es sich ähnlich. Indem das WIR!-Sinn-Sichsagen aufblitzt, verschwindet jeder Zweifel – und der Gang setzt sich fort von allein. Wir müssen „nur“ ihn geschehen-lassen.
Wie ist das zu tun?
Im SINNdenken der Sinn-Sach-Inhalte. Im SINNdenken eines Ich-selbst denken sich die Sinn-Sach-Inhalte selbst – und „von selbst“.
Sinn-Notizen
Zum: „Aufbruch zur Voll-Menschlichkeit“ (15)
„Da-draußität“-und-„Komplett-Gänze“
der WIR!-Sinn-Gegebenheit
im Gange zur Voll-Menschlichkeit
Mittwoch, 9. Januar 2013
Die WIR!-Gegebenheit sinn-sagt-sich einem einzelnen Ich-selbst voll-ständig in deren Ver-draußenlichung. Dadurch kommt sie zum festen (keinem wackeligen) „Stehen“ und stellt an sich selbst sowie von sich aus einen selbst-ständigen Be-stand dar.
Die Da-draußität vom WIR! als ein wesenskonstitutives Strukturelement des Sinn-Sichsagens bei einem Ich-selbst befindet sich in einer eigenartigen Bezogenheit auf die Komplett-Gänze dieses Sinn-Sichsagens.
Der Gang zur Voll-Menschlichkeit lässt sich auffassen als eine Konkretisierungs-Gestalt der gegenseitigen Bezogenheit von Da-draußität und Komplett-Gänze innerhalb des Sinn-Sichsagens in einem Ich-selbst.
Die „Voll“-ständigkeit in der Da-draußität und die „Voll“-Menschlichkeit im Gang zu dieser lassen hier – wie es scheint –Wesensgemeinsamkeiten erkennen:
(1) Die Zugehörigkeit zur gemeinsamen ursprünglichen Unterscheidung „Geschehens-Vollzug“- „Geschehens-Inhalt“.
Kommt in der ersten die WIR!-Gegebenheit geschehensmäßig zum „be-ständigen Stehen“ – gelangt sie in der zweiten inhaltlich zum „komplett-ganzen Bestand“.
(2) Gemeinsamkeit des transzendentalen Denkcharakters.
Ähnlich wie die Da-draußität vom WIR! transzendental den prinzipiellen Raum für das Stattfinden von empirisch-faktischen Begegnungen unter den konkreten Menschen eröffnet – ermöglicht das transzendental-prinzipielle Anvisieren der Voll-Menschlichkeit die Real-isierung der konkreten inhaltlichen Gestalten des Menschlichen.
Sinn-Notizen
Zum: „Aufbruch zur Voll-Menschlichkeit“ (14)
Meine Da-draußität
der WIR!-Sinn-Gegebenheit
im Gange zur Voll-Menschlichkeit
Freitag, 4. Januar 2013
Ursprünglich-anfänglich sinn-sagen-sich das WIR! und der Gang zur Voll-Menschlichkeit einem Ich-selbst auf die Art „mir persönlich-privat“.
Ursprünglich-vollständig ist dieses Sinn-Sichsagen dann, wenn im Inneren der persönlich-privaten Sphäre des betroffenen Ich-selbst sich die „eigene Da-draußität“ ausbildet und damit das WIR! und der Gang „nach außen“ verlagert werden.
Ein solches Außen hört dann nicht auf, „mir persönlich-privat gegeben“ zu sein. Mein Inneres wird dadurch „ver-außenlicht“, genauso wie mein Außen „ver-innerlicht“ wird.
Das Sich-ausbilden der eigenen Da-draußität von WIR!-Gegebenheit gehört ur-ursprünglich zum prinzipiellen „Sinn-Sichsagen“-Geschehen. Deshalb ist es als etwas, das „vor jedem Beginnen“ eines empirisch-faktischen Geschehens stattfindet, zu denken.
Das bedeutet: Die eigene Da-draußität vom WIR! ist – nachdem sie sich ausgebildet hat – prinzipiell schon vor jedem konkret-faktischen Zusammenkommen der Menschen gegeben. Sie bietet den faktischen Begegnungen zwischen ihnen den (transzendental zu denkenden) Begegnungs-Raum.
Sinn-Notizen
Zum: „Aufbruch zur Voll-Menschlichkeit“ (13)
Eine SINNphilosophische Neujahrsansprache
von
Tadeusz Zenka
1. Januar 2013
Geliebte Wir-alle-Menschen, geliebte Ich-selbste!
Wir sind Wir-alle-Menschen (Personen, Ich-selbste) – und: Wir sind „WIR!“. Lassen wir unser WIR! uns zuerst sich-sinn-sagen – noch bevor von etwas anderem zu sprechen sein wird.
> Dieses Etwas-andere kann nämlich überhaupt sich-sagen, weil es auf uns trifft.
> Es kann auf uns treffen, weil es uns gibt.
> Es gibt uns, weil wir uns(Akkusativ)-uns(Dativ)-geben.
> Wir geben-uns-uns, indem wir UNS!-UNS!-sagen.
> Wir sagen-UNS!-UNS!, nachdem das Sinn-Sichsagen-selbst die Konkretisierungsgestalt „WIR!-Sinn-Sichsagen“ angenommen hat.
Gelingt in uns (in unserer Rede, in unserem SINNdenken) das zuletzt Genannte, dann ist die so geführte Rede ent-subjektiviert – dann übernimmt die Sache-selbst, genannt Sinn, die Sichsagens-Führung. Dann zeigt sich die „Wir-alle-Menschen“-Gegebenheit als konstitutiv-strukturell zum „Sinn-selbst“-Sichsagen dazugehörig. Das drückt der SINNphilosophische Terminus „WIR!“ aus.
Wir befinden uns am Startpunkt des WIR!-Jahresgeschehens 2013. Der erste Tag dieses Geschehens ist ein Festtag: Wir feiern unser eigenes WIR!-Sinn-Sichsagen.
Wir geben UNS!-UNS!-selbst in der Zeit, und zwar lebens-zyklisch. Jahr für Jahr. An Tagen wie gestern geht eine Lebenszeit weg – die andere kommt an.
Außer bei uns Menschen gibt es so etwas, was wir „Zeit“ nennen, gar nicht. Die physisch kreisenden Planeten be-sagen nichts, wenn sie von uns nicht betrachtet werden – und wenn wir ihr Kreisen nicht existenziell-metaphysisch auffassen, um es in unserem Leben SINNpraktisch zu verwenden.
2. Januar 2013
Was meint die existenziell-metaphysische Zeitauffassung? Sie meint vor allem die These:
Sinnmäßig betrachtet sind nicht wir Menschen von der Zeit (Ablauf, Vergehen) abhängig – sondern die Zeit als solche ist von uns (in ihrem „Überhaupt-Bedeuten“) abhängig.
Der zeitliche Augenblick kommt und geht, es gibt ihn und gleich ist er weg. Dieses „Muster“ lässt sich auf das Menschenleben nicht anwenden – sonst hat man von diesem sinnmäßig-wesenhaft wenig verstanden.
Was be-sagt die SINNpraktische Verwendung der existenziell-metaphysischen Zeitauffassung?
Sie be-sagt wesenhaft-grundsätzlich das Entstehen-lassen von zwischenmenschlicher:
> WIR!-Selbst-Begegnung,
> WIR!-Selbst-Präsenz,
> WIR!-Beziehungshaftigkeit.
Wir-alle-Menschen sind von voller Menschlichkeit-Gestalt in unserem konkret-faktischen Leben noch sehr weit entfernt. Viele Jahre werden dafür verwendet werden müssen, diese Wende herbeizuführen.
Doch: Vom Ende im üblichen Sinne lässt es sich hier nicht sprechen. Wir ver-wenden die Zeit (wie etwa dieses Jahr 2013) für die Menschlichkeit-Wende im Zusammenleben von Uns-allen-Menschen auf die Art und Weise, dass wir dabei und schon jetzt das aktuell-konkret-faktische SINNleben praktizieren.
Zum Geschehen vom Sichsagen des Sinnes-selbst im praktischen SINNleben gehört es wesenhaft-konstitutiv dazu, dass dieses Sichsagen sich-steigert. Wir befinden uns dabei aber weder „auf dem Weg zu“, noch an einem „Ziel“. Das Sinn-Sichsagen über-steigt in seiner Natur beides.
Wir begrüßen und feiern das An-kommen vom Jahr 2013. Der Inhalt dieser Feierlichkeiten be-sagt: Nicht nur eine neue Zeit, sondern auch der Sinn selbst kommt neu bei uns an – in Form von zeitlich sich jetzt aktuell-konkret-faktisch anbietenden Gestaltungsmöglichkeiten unserer WIR!-Voll-Menschlichkeit.
Uns-allen-Menschen, uns allen Ich-selbsten: Gelungenes Feiern und das sich daraus er-gebende sinnerfüllende Gestalten!
Sinn-Notizen
Zum: „Aufbruch zur Voll-Menschlichkeit“ (12)
Das WIR!-Sinn-Sichsagen von Weihnachten
A
Weihnachten als objektive Gegebenheit
27.- 29. Dezember 2012
Weihnachten stellt nicht lediglich eine „subjektive Angelegenheit“ dar. Es gibt sich uns auch „objektiv“. Die Frage ist nur: Worin besteht diese Objektivität – wie ist sie von dem „bloß subjektiv Erlebten“ zu unterscheiden?
1. Die prinzipielle Ent-subjektivierung
des eigenen Sinn-Sichsagens von Weihnachten
Sie vollzieht sich in der folgenden sich-sagenden Formulierung:
> Das Sinn-Sichsagen von Weihnachten kommt von außen auf mich zu,
> sagt mir das hier sichsagende Schlechthin-Geltende –
> zu welchem Sichsagen mein eigenes Selbst konstitutiv-strukturell dazugehört,
> ohne dass dies subjektivistisch wäre.
In dieser Formulierung spricht sich die prinzipielle Ent-subjektivierung des eigenen Sinn-Sichsagens in allgemeiner Gestalt als eine derer möglichen Konkretisierungen SINNphilosophisch aus.
2. Das empirisch-faktische Auf-mich-zukommen
des Weihnacht-Geschehens
Eine zweite Form der Ent-subjektivierung von Weihnachten besteht in dessen Wesenscharakterisierung als eines empirisch-objektiv von außen auf uns Zukommenden. Bei mir sieht es dabei in etwa folgendermaßen aus:
Bis zum letzten Tag der Vorweihnachtszeit „weihnachtet“ es nicht. Es passiert nichts oder fast nichts. Am 24. Dezember ändert sich alles. Das originäre Ansprechen dieses Tages gleich nach dem Aufwachen steigert sich im Laufe der Stunden – bis zu dem Moment am Abend, an dem „es leuchtet“.
Nach allen meinen Lebensjahren zeigen sich zwei Sachen als eindeutig:
(1) Woher das Leuchten kommt.
Es kommt nicht aus einer verborgenen Schicht oder aus der „dunklen Tiefe“ meiner Psyche (Bedürfnisse, Wünsche, Wunschdenken) – sondern vom Außen.
Das Entscheidende könnte in der Formel zusammengefasst werden:
> Es kommt von außen auf mich zu,
> spricht mich an,
> geht in mir auf,
> kommt in mir als ein Schlechthin-Geltendes bei sich selbst an
> und wird als ein solches von mir vertreten.
(2) Worin das Leuchtende wesenhaft besteht.
Es besteht (bei mir persönlich) nicht etwa in einer religiösen Botschaft („Der Heiland ist uns geboren!“) – sondern in der menschlich-natürlich strahlenden Farbigkeit des schlechthin Sinnhaften.
In einem solchen empirisch-faktischen Geschehen sagt sich der prinzipielle Sinn-Sach-Inhalt aus in den (SINNphilosophisch gedachten) Sinndimensionen. Diese sind:
> das Schöne,
> die Person,
> das Intellektuell-Interessante,
> die Liebe.
Das konkret-faktische Leuchten der Weihnachtsfeiertage bietet sich auch ausgesprochen an, um den prinzipiellen Sinn-Sach-Inhalt als solchen erlebnismäßig zu veranschaulichen.
Als empirisch-existenzielle Basis verhelfen diese Feiertage
dadurch dem Sinn selbst zum philosophisch-begrifflichen Sich-Weitersagen.
B
Die Weihnachtstage
Heiligabend:
Eine
SINNleuchten
reflektierende
NACHT
Das prinzipielle Sinn-Sichsagen taucht auf, indem es auf genuin eigene Art auf-leuchtet. Dieses Leuchten wird in einem Ich-selbst durch das verstehensmäßige Aufeinandergeraten von „Person“ und „Liebe“ in ihm ent-lassen.
Seine Strahlen treffen auch auf Gegenstände und Dinge: und werden von denen reflektiert. Alles leuchtet, SINNleuchtet.
Die „Stille Nacht“ am Heiligabend bietet diesem SINNleuchten einen ausgezeichneten Geschehensraum.
1. Weihnachtstag:
Des Sinn-Sichsagens
GRUNDTON
Er wiegt schwer und sein Gewicht ist an diesem Tag die ganze Zeit direkt zu spüren. Er differenziert sich kaum.
Vergleiche ich den hier direkt vernommenen Klang mit dem SINNphilosophisch in begrifflicher Verstehenshaftigkeit originär sich-gebenden „Sinn-als-Sinn“-Inhalt, wird es mir klar: Das ist eine empirisch-konkrete Selbst-Präsenz des Sinnes-selbst.
2. Weihnachtstag:
Des Sinn-Sichsagens
leucht-leichte
TAGES-VARIATIONEN
Der Grundton des Sinn-Sichsagens aus dem 1. Feiertag differenziert sich jetzt in Form von Spiel-Variationen. (Vergleiche dazu beispielsweise J. S. Bachs „Goldberg-Variationen“, gespielt von Glenn Gould.)
C
Die WIR!-Sinn-Gegebenheit von Weihnachten
[Wird fortgesetzt]