À propos... spezial:
- zur ARD Themenwoche "Zum Glück"
- 16. bis 22. November 2013
Vorgelesener Text als Video auf YouTube
Auszug aus:
SINNphilosophie- Zenka
Abteilung I:
Die aufgehenlassenden Gedankengänge
Gedankengang 4
(Position 10)
Die Sinn-Glanzherrlichkeit
Tadeusz Zenka
www.sinnphilosophie-zenka.de
April 2013
À propos … (25):
- „Unsere Mütter, unsere Väter …“, TV-Drama, D 2013
(ZDF – 17., 18., 20. März 2013)
- „Unsere Mütter, unsere Väter: Ihr Schmerz, ihre Schuld, ihr Schweigen.“
(ZDF – „Maybrit Illner Spezial“, 17. März 2013)
- „Unsere Mütter, unsere Väter: Ein anderes Land“
(ZDF – „History“, Doku-Reihe, 20. März 2013)
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Das Sich-Sinnsagen, das Un-Sichsagen der Geschichte
und
das Sich-Sinnsagen des Menschen
Donnerstag, 21. März 2013
Unsere Geschichte kann beides: sinn-sichsagen wie auch un-sichsagen. In ihr geschehen sowohl der Sinn wie auch das Absurde. Der Erste „sagt“ sich, das Zweite „un-sagt“ sich.
Der eigene Schmerz und die eigene (sogenannte) Schuld bringen den Menschen zum Schweigen. Beim Un-Sichsagen des Sinn-Widrigen gibt es nämlich keinen Sinn mitzuteilen.
Die Nachkommenden aber können vom damals Geschehenen sprechen. Der Schmerz, die Schuld ihrer Mütter und Väter wandeln das absurde Un-Sichsagen der Geschichte in ein Sichsagen des Menschlichen. Solches Sichsagen ver-wandelt schließlich die darüber sprechenden Menschen.
Unsere Kriegszeit liegt fast siebzig Jahre zurück. Diese Jahre haben uns ver-ändert. Aus einem Aus-einander ist ein Mit-einander geworden. Und darin besteht ein Sich-Sinnsagen unserer gemeinsamen Geschichte.
Das geschichtliche Sich-Sinnsagen geschieht weiter. Schmerz, Schuld und Schweigen werden uns immer wieder treffen. Aus der Stummheit des Un-Sagens dieser uns zukünftig begegnenden Absurdität wird irgendwann ein Sinn-Sichsagen. Nur dieses hat dem Menschen wahrhaftig „etwas zu sagen“.
Das wird uns immer menschlicher machen. Unser „Gang zur Voll-Menschlichkeit“ ist das Geschehen des Sich-Sinnsagens des Menschen.
SINNphilosophie - Zenka
À propos … (24):
„Millionen für wenige, zu wenig für Millionen – wie gerecht ist Deutschland?“
(ZDF – „Maybrit Illner“, 14. März 2013)
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Das begründete Warum des Arbeitens
Freitag, 15. März 2013
A. Die Fraglichkeit
„Zu arbeiten“ – ist hier die Sache einfach oder kompliziert?
Man kann natürlich dabei „so einfach loslegen“ und sich damit diese Sache wirklich einfach machen.
Man kann aber auch nach dessen Gründen suchen – um bei den in den Arbeits-Situationen auftretenden Problemen sach-gemäß zu re-agieren. Es stellen sich dann mehrere Fragen:
> Wann muss ich,
> wo kann ich,
> wann und wo darf ich,
> wann soll ich arbeiten?
> Unter welchen Umständen und Bedingungen – muss, kann, darf, soll ich arbeiten?
> Warum überhaupt arbeiten?
B. Die aktuell-faktischen Gründe des Arbeitens
1. Lebens-Unterhalt
a) persönlicher
b) gesellschaftlicher
2. Gesellschaftliche Zugehörigkeit, das Eingebunden-sein
3. Hab-Gier
4. Anerkennungs-Bedürfnis
5. Arbeits-Sucht
6. Arbeits-Zwang
7. Selbst-Findung und Selbst-Verwirklichung
8. Um in der nationalen wie internationalen Rivalität gut zu stehen
9. Um der Menschlichkeit der Menschen willen –
a) um die Nöte der Menschen zu beheben
b) um die Ent-wicklung der „menschlichen Haltung“ zu fördern
C. Der schlechthin geltende Arbeits-Grund
Der obige Punkt 9 nennt schon diese im Phänomen „Arbeit“ ent-scheidende „Sache“.
Philosophisch auf den Begriff gebracht heißt sie letzten Endes: SINN. Ein konkretisierter Geschehens-Modus desselben heißt (in der SINNphilosophischen Terminologie): SINNtun.
D. Anstand, Gerechtigkeit, Moral – und die Gier
„Millionen für wenige, zu wenig für Millionen“ – ist das etwa „gerecht“?
Derjenige, der meint, dass uneingeschränkter Reichtum zu den prinzipiellen und absoluten Grundrechten des Menschen gehört, wird wohl diese Frage mit Ja beantworten.
Er wird mit seinem Gewissen „im Reinen“ sein, er wird sich fühlen als ein „Gerechter“.
SINNphilosophie - Zenka
À propos … (23):
- Die Schweizer „Volksinitiative gegen die Abzockerei“
(Oktober 2006)
- Der Volksentscheid
(3. März 2013)
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Bravo Schweiz:
ein menschlich-zivilisatorischer Meilenschritt!
Montag, 4. März 2013
Worin sehe ich in dieser Initiative und in diesem positiven Volksentscheid einen menschlich-zivilisatorischen Fortschritt?
(1) Im objektiven Geschehen, dass man sich damit der ungezügelten, wilden und menschlich-blinden Gier nach Reichtum sowie nach dem damit verbundenen gesellschaftlichen Status entgegengestellt hat.
(2) Im Mut, einer Möglichkeit, den Wirtschaftsstandort Schweiz zu gefährden, in die Augen zu schauen.
(3) Darin, dass dabei das moralische Element anklingt – und zu dem mitgehört, in dessen Namen die ganze Initiative unternommen wurde.
„Die (unbegrenzt-hoch fähigen) Spitzenkräfte sollen auch (unbegrenzt-hohe) Spitzengewinne erhalten – dann geht es auch uns allen wirtschaftlich gut. Die Zügellosigkeit und die menschliche Blindheit derselben müssen wir halt in Kauf nehmen.“
Wir alle kennen dieses Grundprinzip sehr gut, wir werden nämlich ständig daran erinnert. Doch es stellen sich dazu mehrere Fragen:
> Inwieweit stimmt es in der aktuellen Wirklichkeit – empirisch „einfach so“?
> Inwieweit „muss“ es so sein – weil es von der (angeblich unveränderlichen) Natur des Menschen herrührt?
> Entspricht ein solches Prinzip überhaupt unserem heutigen „Sinn“-Selbst-Verständnis – etwa nach welchem wir „unser menschliches Europa“ bauen?
Die Geldgier gehört zu den menschlichen Grund-Gegebenheiten, die allgemein „das Triebhafte“ genannt werden. Die Triebe haben wir Menschen mit den Tieren gemeinsam.
Die Triebe gehören aber nicht zu den menschlich-genuin-eigenen „Ur-Grund“-Gegebenheiten. Diese menschliche „Ur-Gegebenheit“-Sphäre heißt allgemein „das Sinnhafte“. Aus diesem ließe sich mit Sicherheit auch eine Wirtschaftsordnung aufbauen.
Dazu braucht man allerdings Mut.
SINNphilosophie - Zenka
À propos … (22):
- „Die Armutseinwanderer: Ist Deutschland überfordert?“
(ARD – „Menschen bei Maischberger“, 25. Februar 2013)
- „Elend dort, Angst hier – kommen jetzt die Armen aus Osteuropa?“
(ZDF – „Maybrit Illner“, 28. Februar 2013)
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Elend, Einwanderung, Angst –
und
die Herausforderung „Menschlichkeit“
Donnerstag, 28. Februar 2013
Wie steht es um unsere Menschlichkeit:
> Wie groß ist sie – wie viel können, wollen, dürfen wir uns mit ihr zumuten?
> Wie groß möchten, wollen, sollen/sollten wir sie haben – um der Zu-mutung des auf uns Zukommenden zu begegnen?
> Welche Größen-Dimensionen muss der situationell von uns geforderte Mut zur Menschlichkeit zeigen –
(1) um die auf uns zukommende Situation zu be-stehen (und selber dabei nicht umzufallen)?
(2) um vor uns selbst zu bestehen (und unsere aktuell vorhandene Menschlichkeit nicht schrumpfen zu lassen)?
Eins scheint hier maßgebend zu sein: Diese Einwanderungs-Situation ist weniger ein auf uns einbrechendes Naturereignis als vielmehr eine Phase innerhalb des Prozesses der Vermenschlichung. Dieser ist von Uns-allen-Menschen zu „machen“.
Oder besser: wir sollen eine solche menschlich-zivilisatorische Ent-wicklung „in“ und „mit“ uns geschehen lassen.
Freitag, 1. März 2013
Viele Menschen kommen nach Deutschland. Sie sind sehr unterschiedlich. Welche sollen wir aufnehmen, welche so gerade akzeptieren, welche dulden – um welche sollen wir werben?
Die Reaktion auf solch eine Frage wird unterschiedlich ausfallen, je nachdem, was wir unter „Wir“ verstehen – das heißt, wie wir uns selber verstehen.
Position 1: Man sollte diejenigen haben, „welche uns nützlich sind – nicht welchen wir nützlich sind“.
Bei dieser Einstellung muss man vor dem Kommen der „Elenden“ in vielfacher Hinsicht Angst haben:
(1) Die werden uns was wegnehmen: Geld, Sicherheit, Ruhe und Behaglichkeit.
(2) Die werden uns viel zusätzliche Anstrengung kosten.
(3) Wird Deutschland damit nicht überfordert?
Position 2: Sich den zu uns gekommenen Menschen zuwenden – nicht sie „bändigen“.
Und die Angst? Bei solcher Einstellung und Haltung kommt sie gar nicht auf. Sich für die Menschen einzusetzen, damit ihr Elend verschwindet: Hier wird mir eher etwas „gegeben“ denn etwas „genommen“.
Oder besser: Hier gebe ich mir mich selber mit. Das ist meine Sinn-Werdung. Das Selbst meines Ich-selbst nähert sich dem Sinn-selbst.
Brauche ich in so einem Geschehen Angst vor der Überforderung zu hegen?